Heinrich Detering, Was heißt hier "wir"?
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Roman
Aus dem Englischen von Joachim Körber
Mare Verlag, 304 Seiten, 22,00 €
Ein Roman von existentieller, biblischer Wucht - Herman Melville trifft hier auf Cormac McCarthy. Als der Walfänger Volunteer im April 1859 Richtung Nordpolarmeer ausläuft ist die große Zeit des Walfangs längst vorüber und Reeder Baxter will durch einen Versicherungsbetrug noch einmal gutes Geld machen. Teil der zusammengewürfelten Mannschaft sind auch der instinktgesteuerte Harpunier Henry Drax und der unehrenhaft entlassen Militärarzt Patrick Sumner. Ein ungeheuerliches Verbrechen an Bord lässt die Situation dramatisch eskalieren, die Ereignisse überschlagen sich… Am Ende bleiben Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung und die schreckliche Dunkelheit der arktischen Nacht. Oder könnte Hunger und Schmerz doch ein Funke Hoffnung innewohnen?
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Kriminalroman
Polar Verlag, 286 Seiten, 18,00 €
„Das Leben ist nicht immer fair zu einem. Vor allem, wenn die falschen Entscheidungen getroffen werden.“ Ganz schön hard-boiled für einen deutschsprachigen Kriminalroman und sicher nichts für schwache Nerven. Friedrich-Glauser-Preisträger Roland Spranger zaubert uns ein spannendes, atmosphärisch dichtes Lesefutter aus der „wahren“ Welt. Ein misslungener Methamphetamin-Schmuggel an der deutsch-tschechischen Grenze, ein toter „Penner“ und ein investigativer Videojournalist bilden den brisanten Auftakt zu diesem rasanten Buch. Tiefenscharf lotet Abgründe aus und ist sicher das Gegenteil von einem Wohlfühlkrimi.
Der Polar-Verlag hat übrigens noch weitere starke Titel im Programm und ist eine echte Entdeckung für Krimi-Fans!
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Eine Reise durch das östliche Europa bis nach Isfahan
C.H.Beck, 442 Seiten, 24,95 €
Es ist immer wieder faszinierend mit Navid Kermani durch die Welt zu reisen. Denn er ist ein großartiger Erzähler und unermüdlicher Reporter, bringt uns Länder und Menschen so nah, wie es ein Buch eben kann. In der Tradition der großen Reisereportagen folgen wir ihm von Köln durch den „nahen“ Osten (Litauen, Polen, Weisrussland, Ukraine) über den Kaukasus bis in die Heimat seiner Eltern, nach Isfahan (Iran). Die Geschichten, die er unterwegs sammelt, und die Geschichte, in deren Kontext er sie bettet, das ist Aufklärung im besten Sinne des Wortes. Wer die Welt ein wenig besser verstehen möchte, der sollte sie mit Navid Kermani bereisen.
Ein Lob auch an den Verlag, der den Verlauf der Reiseroute schön und übersichtlich auf dem Vorsatz abgebildet hat.
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Roman, Steidl Verlag, 166 Seiten, 18,00 €
Zugrunde liegt dieser klassischen Seefahrernovelle ein rätselhafter Kriminalfall aus dem Jahr 1828. Im Juni erreicht eine Brigg die irische Hafenstadt Cove – an Bord sieben gefesselte und erschlagene Männer. Die Aussagen der Überlebenden sind widersprüchlich, der Fall bleibt rätselhaft. Ich-Erzähler Fitzgerald und sein Schwager Scoresby greifen den offiziellen Ermittlungen vor, stellen eigene Erkundungen an und versuchen, die Psyche des Mörders zu ergründen. Wahnsinn oder Verzweiflung?
Dem Anglisten Alexander Pechmann gelingt hier ein an seiner Übersetzertätigkeit (u.a. Melville und Shelley) geschultes literarisches Kleinod, seine Sprache lässt echte Charaktere entstehen und schafft Spannung und Dynamik durch kurze, pointierte Sätze. Und man schmeckt das Meer…
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Aus dem Englischen von Michel Bodmer
Kein & Aber, 365 Seiten, 12,00 €
„Simply the best escape and pursuit story yet written“, urteilte The Times, als das Buch 1939 erschien. Und auch heute sicher noch eine der besten Flucht- & Verfolgungsstorys ever. Ein passionierter Hobbyjäger auf der Pirsch. Ist es wirklich nur reiner Sportgeist, wie er uns später erzählt, der ihn an sein Ziel heranführt? Einen namenlosen, „großen“ Mann auf einem streng bewachten Anwesen, der seinerzeit in Europa für Furore sorgt. Doch unser Jäger wird erwischt, brutal verhört, kann jedoch entkommen. Eine atemlose Jagd, die in einem kammerspielartigen Finale endet, beginnt. Household gelingt ein literarischer, psychologisch raffinierter Spannungsroman, der Vergleiche mit den Werken seines Zeitgenossen Graham Greene in keiner Weise zu scheuen braucht.
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Roman
Aus dem Französischen von Brigitte Große und Andrea Altmann
Piper, 223 Seiten, 20,00 €
Burundi ist ein kleines Land im Herzen Afrikas. In seinem beeindruckenden Debütroman erzählt Gael Faye die Geschichte von Gaby, einem 11jährigen Jungen, der Anfang der 90er Jahre in Bujumbura, der Hauptstadt, aufwächst. Er ist Sohn einer Ruanderin und eines Franzosen, seine Kindheit ist unbeschwert und privilegiert. Glückliche Tage, in denen er mit seinen Freunden durch das Viertel streift, Mangos klaut und Bananenstaudenboote baut. Aber die ethnischen Spannungen zwischen Hutu und Tutsi nehmen zu, bis die Situation im Nachbarland Ruanda aufs Grausamste eskaliert… Eine betörende, poetische Rückkehr in die vergessene Welt einer Kindheit und über deren unwiederbringlichen Verlust.
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Roman
Aus dem Englischen von Bettina Abarbanell
Rowohlt, 226 Seiten, 22,95 €
Denis Johnson, der leider im Mai verstorbene US-amerikanische Autor, erzählt eine hintergründige Spionagegeschichte aus Westafrika und wir reisen mit ihm in ein neues Herz der Finsternis. Eine Nachricht seines Freundes Michael Adriko lässt Roland Nair nach Freetown, Sierra Leone, zurückkehren. Vor 10 Jahren haben die beiden Glücksritter hier gute Geschäfte gemacht und Adriko scheint wieder einen großen Deal zu planen. Oder hat er Nair wirklich nur als Trauzeugen für seine Hochzeit mit Davidia St. Claire eingeladen? Alle drei haben ihre Geheimnisse, spielen nicht mit offenen Karten, und ihre Reise durch ein von der Zukunft anscheinend aufgegebenes Land zu Adrikos Familie ins kongolesisch-ugandische Grenzgebiet kommen sie einander näher und die Dinge erscheinen plötzlich in einem anderen, neuen Licht. Oder besser: in einer neuen Dunkelheit.
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Wie sich Weltpolitik anhand von 10 Karten erklären lässt
Aus dem Englischen von Birgit Brandau
dtv, 318 Seiten, 12,90 €
Unser geografisches Wissen schwindet, uns geht der Überblick im Klein-Klein der täglichen Nachrichtenflut verloren. Marshalls Buch kann da Abhilfe schaffen. Wir reisen mit ihm durch die Welt und er erklärt, warum wir prisoners of geography, so der (eigentlich bessere) Originaltitel, sind. Er skizziert in klaren Worten wesentliche (kultur-) historische Hintergründe und zeigt, welchen Einfluss die geographische Lage auf aktuelle politische Entwicklungen und Konflikte haben kann. So werden komplexe geopolitische Zusammenhänge erkennbar. Aktuell ist besonders das Kapitel über Korea und Japan interessant. Leider lässt das vorhandene Kartenmaterial zu wünschen übrig und der Tonfall manchmal etwas flapsig. Schade bei diesem interessanten Thema.
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Aus dem Französischen von Holger Fock und Sabine Müller
Unionsverlag, 234 Seiten, 12,95 €
Der Roman eines abenteuerlichen, leidenschaftlichen Lebens vor dem Hintergrund einer bewegten Epoche. Alexandre Émile Jean Yersin, geboren 1863, tritt bereits als Kind in die Fußstapfen seines früh verstorbenen Vaters, eines begeisterten autodidaktischen Botanikers und Insektenkundlers. Berühmt wird der vom naturwissenschaftlichen Forschergeist in die Welt Getriebene durch die Entdeckung des Pesterregers, ihm zu Ehren Yersinia pestis gennant.
Deville, Schriftsteller und Weltreisender, erzählt spannend und detailreich. Es gelingt ihm, das Leben dieses außergewöhnlichen Mannes mit großer Fabulierlust in bewegenden Geschichten einzufangen und lebendig werden zu lassen. Große Literatur und ein wunderbarer, durchaus anspruchsvoller Schmöker.
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Roman
Aus dem Englischen von Nicolai von Schweder-Schreiner
Liebeskind Verlag, 349 Seiten, 22,00 €
Ein Roman wie ein jazziges Blues-Album & ein guter Schluck Whisky. Carter und Seth sind Aus-der-Welt-Gefallene, der eine ein superreicher, exzentrischer Hipster, der andere ein Vorstadtniemand. Was sie verbindet ist ihre Liebe zur Musik. Ihre Remixe und Samplings sind in der New Yorker Musikszene sehr gefragt. Aus einem alten Bluessongfragment komponieren sie einen neuen Song, erfinden den Interpreten Charlie Shaw und stellen den Song ins Netz. Die Reaktionen sind phänomenal, das Lied eine Sensation. Doch dann meldet sich jemand und behauptet, Charlie Shaw gekannt zu haben - und er will die Platte um jeden Preis haben. Carter und Seth lassen sich auf ein unbekanntes Spiel mit gefährlichem Ausgang ein…
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Roman mit Mörder
Aus dem Englischen von Hans-Christian Oeser Steidl, 336 Seiten, 24,00 €
In der Ausgabe der Büchergilde Gutenberg 19,95 €
Glenkeel, ein idyllisches Örtchen an der irischen Westküste. „Eales muss vernichtet werden“, ist Pubbesitzer Roarty überzeugt, denn sein Barmann hat seine Lustfinger nach Töchterchen Cecily ausgestreckt. Der Versuch mit dem Pilzomelett schlägt fehl, also muss ein neuer Plan her. Doch kaum ist die Leiche im Moor entsorgt fangen die Probleme erst an…
Bogmail ist ein moderner Klassiker der irischen (Kriminal-) Literatur, ein satirischer Blick auf den schrägen Mikrokosmos der irischen Provinz, psychologischer Spannungsroman und dörfliche Komödie mit einer guten Prise schwarzen Humors und herrlich ausufernden Thekengesprächen. Und auch Band 25 der Encyclopedia Britannica von 1911 spielt eine gewichtige Rolle.
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Aus dem Niederländischen von Waltraud Hüsmert
Suhrkamp Verlag, 86 Seiten, 10,00 €
Nach seiner hochgelobten, monumentalen Studie Kongo entfaltet der Autor in diesem schmalen Bändchen ein europäisches Panorama zum Anfassen. Neutral-Moresnet, eine Mikronation, entstanden aus Grenzstreitigkeiten zwischen den Niederlanden und Preußen 1816, existierte gut 100 Jahre und spiegelt ein Stück Geschichte unserer (Grenz-) Region zwischen Krieg(en) und Völkerverständigung. Geschichte zum Anfassen, fast vor der Haustüre, die am Schicksal Emil Rixens, Sohn eines Rheyter Dienstmädchens, auf bewegende Weise erles- und erlebbar wird. Ein leider kurzes, inhaltsreiches Lektüreglück, das lange nachhallt. Und das seltene Galmei-Veilchen lädt jetzt (Blütezeit Mai bis August) ja geradezu ein zu einem Ausflug in diese historische Region um Kelmis.
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Wie der Westen Syrien ins Chaos stürzte
C.H. Beck, 174 Seiten, 14,95 €
Schon in seinem vor 2 Jahren erschienen Buch Wer den Wind sät – was westliche Politik im Orient anrichtet beschrieb der langjährige Nahost-Korrespondent der ZEIT sehr detailliert und hintergründig die westliche Interventionspolitik im Nahen und Mittleren Osten seit der Kolonialzeit und erklärte, was sie mit der aktuellen politischen Situation zu tun hat. Im neuen Buch legt er nun den Schwerpunkt auf den Krieg in Syrien und vieles von dem, was er im Verlauf seiner Recherche erfahren musste hätte er „am liebsten gar nicht erst gewusst – weil auf einmal vermeintliche Gewissheiten oder längst verinnerlichte Überzeugungen auf dem Prüfstand stehen", so Lüders in seinem sehr klugen Ausblick am Ende des Buches. Auch deswegen sicherlich mit das Beste, was zum Thema zu lesen ist.
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Ein Fall für Michel de Palma
Unionsverlag, 361 Seiten, 12,95 €
Aus dem Französischen von Gerhard Meier
Ein Leckerbissen für Liebhaber des guten Kriminalromans! Dr. Delorme, angesehener Neurologe und Sammler Primitiver Kunst, wurde ermordet, auf seinem Schreibtisch liegt aufgeschlagen Freuds Werk Totem und Tabu. Die Spuren führen einerseits in die Unterwelt von Marseille, andererseits scheint es eine Verbindung zu einer Expedition zu geben, die Delorme 60 Jahre zuvor nach Papua-Neuguinea unternommen hat. Was hat es mit der Maske aus sich, die dem Toten auf das Gesicht gesetzt wurde? Und warum fehlt ein wertvoller Schädel? De Palma ermittelt mit seinen Kollegen mal subtil, mal rasant… Bonnot versteht sein Handwerk und verwebt die Erzählstränge kunstvoll und spannend, gleichzeitig gelingt ihm ein wunderbarer Roman über Marseille und Frankreichs späte Kolonialzeit.